Stabilisierungsarbeit bei Traumafolgestörungen für geflüchtete Menschen im Kanton Solothurn
Ein niederschwelliges Angebot
Lang anhaltende Belastungen bewirken eine Fixierung der Wahrnehmung auf negative Erfahrungen und die ursprüngliche Fähigkeit zum Pendeln zwischen Belastungen und Ressourcen wird ausser Kraft gesetzt.
Unsere Angebote, auf die weiter unten noch genauer eingegangen werden, erschaffen in der kreativen Auseinandersetzung aufbauende Lebensbilder und Impulse. Damit können neue und tragende Lebensperspektiven entwickelt und umgesetzt werden. Aufgrund dieser Stabilisierung ist der traumatisierte Mensch wieder in der Lage eine innere Balance zu finden.
Unsere Angebote ermöglichen einen nonverbalen Ausdruck und eignen sich gut für Menschen mit Migrationshintergrund, mit oder ohne Deutschkenntnissen.
Trauma zentrierte Kunsttherapie
Diese Therapie bedient sich mehrerer Techniken und Methoden wie körperbasierter Wahrnehmungsschulung, Ego-States, Einsatz von Klang, Trauma spezifischer Edukation und anderen, denen in gestalterischem Ausdruck eine Sprache gegeben wird.
Mithilfe von Farben oder Formen in Ton, Stein, Gips finden Gedanken oder Gefühle eine Ausdrucks-möglichkeit in einem geschützten Rahmen. Durch den gestalterischen Prozess werden eingefrorene Gefühle wieder integriert und schwierige Erlebnisse ganz der Vergangenheit übergeben. Dadurch wird es wieder möglich, zwischen Belastung und Ressourcen zu pendeln und die Fixierung der Wahrnehmung auf negative Erfahrungen langsam aufzubrechen.
Körperorientierte Tanz- und Bewegungstherapie
Durch die Bewegung und den authentischen Tanz, sowie Material als kreatives Ausdrucksmittel, können Gefühle ausgedrückt und ein Zugang zu sich selbst geschaffen werden. Durch die kreative Gestaltung können Ressourcen aktiviert werden, sowie traumatische und schwerwiegende Erlebnisse verarbeitet werden und einen würdevollen Platz bekommen, sodass Raum für Neues entstehen kann.
Anhand von konkreten Imaginations- und Körperübungen kann wieder ein Boden unter den Füssen gespürt und im Hier und Jetzt angekommen werden. Die Arbeit mit dem Körper kann unterstützen, um aus Zuständen von Starre, Hilflosigkeit, Ohnmacht und Depression herauszukommen und in die Handlungsfähigkeit zu kommen sowie zu einem positiv besetzten Körper-bild zurück zu finden und den eigenen Körper wieder als einen sicheren Ort wahrzunehmen.
Maltherapeutische Begleitung
Die Bildersprache ist ein Ausdrucksmittel, das von allen Menschen, unabhängig von Kultur und Alter, gleicher-massen verstanden wird. Asylsuchende haben das tiefe Bedürfnis sich mitzuteilen. Die Bildersprache ist ein besonders geeignetes Hilfsmittel, das zur Kom-munikation mit sich selbst und der Umwelt dient.
Die Bilder, die gemalt werden, sprechen für sich.
Bei den Malbegleitungen geht es darum, die negativ
besetzten Bilder der Ohnmacht kreativ zu verwandeln und durch positive, aufbauende Bilder der Selbst-wirksamkeit zu ersetzen. Der Malende soll so seine eigene Stimme wiederfinden und für sich sprechen lassen. Es geht in diesem Prozess darum, nach traumatischem Erlebnisse, die Wunden zu heilen, Frieden zu schliessen und in die Selbstermächtigung zu gehen.
Traumapädagogik und traumazentrierte Beratung
Traumapädagogik und traumazentrierte Beratung sind eng miteinander verbundene Ansätze.
Die Traumapädagogik konzentriert sich auf die pädagogische Arbeit, insbesondere mit Kindern und Jugendlichen, und zielt darauf ab, ein sicheres und stabiles Umfeld zu schaffen, das Selbstregulation und Vertrauen fördert. Dies geschieht durch Methoden wie Beziehungsarbeit, Alltagsgestaltung und Ressourcen-stärkung.
Die traumazentrierte Beratung hingegen konzentriert sich auf die Beratung und Begleitung von trauma-tisierten Menschen in verschiedenen Lebensbereichen. Ihr Ziel ist die Stabilisierung, Ressourcenaktivierung und Bewältigung von Traumafolgen, wobei Methoden wie Gesprächsführung, Psychoedukation und trauma-spezifische Interventionen eingesetzt werden.